Zerbrochener Spiegel der sich wieder zusammensetzt

EIN PROJEKT SCHLIEßT, DIE HERAUSFORDERUNG BLEIBT:

Impulse aus der Praxis zur Suizidprävention und Suizidassistenz

Dr. Jutta Ataie | 10.12.2024

Nach einem Jahr intensiver Arbeit geht das Projekt GRP 049: "Suizidprävention - Suizidassistenz: Praxisreflektionen in der Begleitung von Menschen an den Grenzen des Lebens" der Diakonie Deutschland zu Ende. Mit diesem Projekt haben wir auf zentrale gesellschaftliche Entwicklungen reagiert: das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2020 und die Ablehnung der Gesetzesinitiativen zur Suizidassistenz durch den Bundestag im Jahr 2023 and dem gleichzeitigen Beschluss die Suizidprävention zu stärken. Ziel war es, praxisnahe Reflexionen über Suizidprävention und Suizidassistenz zu ermöglichen und die diakonische Arbeit in diesem Spannungsfeld zu stärken.

Was wurde erreicht?

Im Laufe des Projekts konnten wir innovative Formate wie digitale Lunchtalks und eine Online-Veranstaltung zur Darstellung von (assistiertem) Suizid im Film etablieren. Diese Plattformen boten Raum für ethische Diskussionen und förderten den Austausch zwischen unterschiedlichen Fachrichtungen und Arbeitsfeldern.

Zudem wurde die bestehende Orientierungshilfe kritisch überprüft. Dabei zeigte sich, dass sie weiterhin als zentrales Referenzdokument geschätzt wird. Gleichzeitig entstand aus der Praxis der Wunsch nach kompakteren, schnell zugänglichen Materialien. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, haben wir ein ergänzendes Kartenset entwickelt, das konkrete Unterstützung im Umgang mit Sterbewünschen bietet. Dieses befindet sich derzeit in der grafischen Bearbeitung. Wir informieren Sie, sobald es veröffentlicht wird.

Politische Impulse

Auch auf politischer Ebene war das Projekt aktiv: Die Diakonie Deutschland hat sich mit Stellungnahmen und konkreten Vorschlägen in die nationale Suizidpräventionsstrategie eingebracht und das Thema in die öffentliche Diskussion getragen. Diese Arbeit hat verdeutlicht, wie wichtig es ist, Suizidprävention und Suizidassistenz miteinander zu verknüpfen und durch rechtliche Regelungen abzusichern.

Was bleibt?

Die Ergebnisse des Projekts zeigen, wie groß der Bedarf an praxisnahen Informationen, professioneller Unterstützung und einem intensiven Dialog zu diesen sensiblen Themen ist. Gleichzeitig verdeutlichen sie, dass wir stärker darauf achten müssen, dass Informationen und Materialien nicht nur die Leitungsebenen erreichen, sondern auch an die operative Praxis weitergegeben.

Ein Blick nach vorne

Mit den gewonnenen Erkenntnissen und erarbeiteten Materialien wollen wir die Themen Suizidprävention und Suizidassistenz weiter in die Fläche tragen. Die Vernetzung der diakonischen Arbeit, die Stärkung des fachlichen Austauschs und die politisch Arbeit bleiben dabei zentrale Ziele.

Das Projekt GRP 049 hat einen wichtigen Grundstein gelegt, um verantwortungsvolle und vorrangig suizidpräventive Ansätze weiterzuentwickeln. Wir bedanken uns bei allen, die zu seinem Erfolg beigetragen haben, und freuen uns darauf, die Ergebnisse gemeinsam mit Ihnen in die Praxis umzusetzen.

Wichtige Information zum E-Mail-Verteiler

Im Rahmen des Projekts GRP 049 haben wir einen E-Mail-Verteiler für die Teilnehmenden der Lunchtalks aufgebaut, um aktuelle Informationen zu teilen. Da das Projekt nun abgeschlossen ist, werden wir diesen Verteiler aus datenschutzrechtlichen Gründen schließen.

Wenn Sie weiterhin Informationen zu unserer Arbeit im Bereich Suizidprävention und Suizidassistenz erhalten möchten, laden wir Sie herzlich ein, sich in unseren neuen Verteiler einzutragen. Damit bleiben Sie über zukünftige Entwicklungen, Materialien und Veranstaltungen auf dem Laufenden. Den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

 

 

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