Offen für Vielfalt: Werkstattrat Klaus Astheimer und Einrichtungsleiterin Heidrun Siebert (v.l.) berichteten Landesvorstand Carsten Tag, Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch und Hephata-Vorstand Maik Dietrich-Gibhardt über ihren Einsatz für Demokratie. Foto: Hephata
Diakonie-Präsident Schuch und Landesvorstand Carsten Tag besuchen Hephata

Im Einsatz für Demokratie und Teilhabe

Teilhabe für alle ermöglichen – das übergreifende Ziel der Hephata Diakonie hat viel mit Demokratie zu tun und passt damit zum Thema der Sommerreise von Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch, der sich über Demokratie-Projekte in ganz Deutschland informiert. Das Engagement der Hephata Diakonie hat ihn begeistert.

Diakonie-Präsident Schuch: „Diakonie ist parteipolitisch neutral - aber sie ist politisch, wenn es um die Interessen der Menschen geht, die sich der Diakonie anvertrauen. Und sie ist politisch, wenn Demokratie und Grundgesetz in Frage gestellt werden. Denn unser Kerngeschäft als evangelischer Wohlfahrtsverband ist die christliche Nächstenliebe, die allen Menschen gilt. Deshalb möchte ich mit dieser Reise das große Engagement für demokratische Werte in der Diakonie würdigen.“

Auch der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Carsten Tag, unterstrich: „Nur in einer funktionierenden Demokratie haben wir die Chance, uns weiterhin für eine gerechte und solidarische Gesellschaft in Vielfalt einzusetzen. Damit verbunden sind Chancengleichheit und eine faire gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen.“ Die Diakonie stehe für eine offene demokratische Gesellschaft und stelle sich klar gegen Ausgrenzung und Extremismus. „Das Engagement der Hephata Diakonie macht diese Haltung deutlich“, so Tag.

„Wir wissen, wohin Ausgrenzung führen kann“, sagte Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt dem Diakonie-Präsidenten und dem Landesvorstand – nicht zufällig startete ihr Besuchstermin bei Hephata am Mahnmal neben der Kirche, das an die Deportation von fast 400 Bewohner*innen in der NS-Zeit erinnert. „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit erleben wir leider auch in der heutigen Zeit. Das Erstarken des Rechtsextremismus erfüllt uns mit großer Sorge und ist auch etwas, das unseren Klient*innen Angst bereitet“, betonte Dietrich-Gibhardt. Umso wichtiger sei das Mahnmal und das ständige Erinnern daran, dass demokratische Werte verteidigt werden müssen.

„Vielfalt und Teilhabe sind die Stichworte, die beschreiben, worum es uns geht“, so Dietrich-Gibhardt – einerseits bei den Hephata-Festtagen am 7. und 8. September, andererseits an jedem einzelnen Tag. Wie die Hephata Diakonie diese Schlagworte mit Leben füllt, wurde beim Besuch der Hephata-Gärtnerei erlebbar. „Unsere vom Bioland-Verband zertifizierte Gärtnerei bietet ideale Wachstumsbedingungen – für Tomaten und Gurken ebenso wie für das Selbstbewusstsein der Menschen, die hier arbeiten“, erklärte Dietrich-Gibhardt. Hans Günter Kripko als Leiter der Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) im Geschäftsbereich Soziale Teilhabe erläuterte, wie Qualifizierung und Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Unterstützungsbedarf in seinem Verantwortungsbereich ermöglicht werden. Das Konzept der Gärtnerei, die konsequent auf Kreislaufwirtschaft setzt, erläuterte Gärtnereileiter Klaus Lewinsohn.

Wie sich die Hephata Diakonie über die eigenen Einrichtungen hinaus für Vielfalt und Teilhabe einsetzt, erfuhr der Diakonie-Präsident beim Besuch der Für Uns-Manufaktur in Treysa. „Als stolzer Partner der hessischen Demokratie-Initiative Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung setzen wir gemeinsam mit mehreren großen nordhessischen Unternehmen durch Veranstaltungen, Projekte und die fortlaufende Türschilder-Kampagne immer wieder starke Zeichen“, betonte Hephata-Kommunikationsleiter Johannes Fuhr, der sich auch im Vorstand von Offen für Vielfalt e.V. engagiert. Sein Vorstandskollege Michael Sasse und Geschäftsstellenleiterin Johanna Kindler berichteten unter anderem über die Gedenkveranstaltung zum fünften Todestag von Walter Lübcke mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, über die groß angelegte Kampagne zur Europa-Wahl und darüber, wie Offen für Vielfalt sich auch im nächsten Jahr zur Bundestagswahl in Hessen für eine hohe Wahlbeteiligung und gegen Rechtsextremismus einsetzen wird.

Beim Rundgang durch die Für Uns-Manufaktur erfuhren die Gäste von Einrichtungsleiterin Heidrun Siebert und Werkstattrat Klaus Astheimer, dass in der als WfbM anerkannten Einrichtung unter anderem die Wendetürschilder von Offen für Vielfalt konfektioniert und in alle Welt per Post verschickt werden – neben Digitaldruck und einer Buchbinderei gehören Lettershop- und Konfektionierungs-Aufträge zu den Kernkompetenzen der Manufaktur, deren Auftrag es ist, Menschen mit psychischen Erkrankungen in beruflichen Bereichen zu qualifizieren und ihnen durch sinnstiftende Tätigkeiten Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Für Werkstattrat Klaus Astheimer ist gerade der Auftrag von und für Offen für Vielfalt etwas, das ihm nicht nur Arbeit, sondern Sinn gibt – denn das Erstarken des Rechtsextremismus bereitet ihm Sorge und deshalb will er sich engagieren für demokratische Werte, hat auch schon zweimal an Veranstaltungen von Offen für Vielfalt teilgenommen.

Begeistert vom Engagement des Werkstattrats in der Für Uns-Manufaktur und vom Einsatz der Hephata Diakonie für Vielfalt und Teilhabe insgesamt, bedankte sich Diakonie-Präsident Schuch für die vielen Eindrücke, die er bei seinem Besuch gewonnen hat: „Ich erlebe hier in Hephata gelebte Nächstenliebe und den Willen, einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme zu leisten: in der professionellen Arbeit für Menschen mit Unterstützungsbedarf und im zivilgesellschaftlichen Engagement für eine lebendige Demokratie.“

 

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@ Hermann Bredehorst

Kathrin Klinkusch

Pressesprecherin

pressestelle@diakonie.de 030 652111780

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