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Traditioneller Wichern-Adventskranz im Bundestag überreicht

In einer feierlichen Zeremonie hat Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch heute den traditionellen Wichern-Adventskranz an den Deutschen Bundestag übergeben. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt nahm den Kranz stellvertretend für alle Abgeordneten und Mitarbeitenden entgegen.

Der Präsident des evangelischen Wohlfahrtsverbandes betonte die Bedeutung von Menschlichkeit und Nächstenliebe für eine sorgende, sozial gerechte Gesellschaft. Rüdiger Schuch wies darauf hin, dass für die Stabilität der Demokratie und für den wirtschaftlichen Wohlstand eine gerechte Sozialpolitik und soziale Sicherheit unabdingbar seien. Das müsse auch im kommenden Jahr im neu gewählten Bundestag deutlich werden. Die aktuelle politische Lage und der fehlende Haushalt 2025 verunsichern viele Träger und Einrichtungen der Diakonie.

„Der Adventskranz hier im Herzen der Demokratie erinnert daran, dass Politik immer konkret ist, den Menschen dient und sich an den verletzlichsten und schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft orientieren soll“, so Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch. „Wenn manche gerade Sorge haben, dass zu viel unter die Räder kommt, dann sollten wir das Rad vielleicht einmal anhalten und uns an das erinnern, was bleibt. Was trägt. Genau das tun der Advent insgesamt und der Wichernkranz im Besonderen. Und danach kann das Rad auch wieder rollen“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. 
 
Der Wichern-Adventskranz geht auf den Diakonie-Gründer Johann Hinrich Wichern zurück. Der Wichernkranz hat vier weiße Kerzen für die Adventssonntage und jeweils eine rote Kerze für jeden Wochentag. Gestiftet wurde der Wichern-Adventskranz vom Evangelischen Johannesstift Berlin. „Der Deutsche Bundestag erlebt in diesem Advent eine herausfordernde Zeit des Umbruchs. Wir möchten mit dem Wichernschen Adventskranz ein Zeichen der Beständigkeit und der Hoffnung bringen“, sagte Anne Hanhörster, Stiftsvorsteherin Evangelisches Johannesstift. 
 
Die Übergabe wurde musikalisch durch den Kinder- und Jugendchor des Evangelischen Johannesstiftes Berlin-Spandau begleitet.  
 
Zum Hintergrund: 
Johann Hinrich Wichern (1808-1881), der Gründer der Diakonie, erfand den Adventskranz im Jahr 1839. Im Andachtsraum des „Rauhen Hauses“ in Hamburg, einem Heim für elternlose Kinder und Jugendliche, stellte er am ersten Advent ein mit Kerzen geschmücktes Wagenrad auf. Jeden Tag wurde eine neue Kerze entzündet, um den Kindern das Warten auf Weihnachten zu verkürzen. Den heute vielfach üblichen Adventskranz erleuchten vier Kerzen für die Adventssonntage. Seit 2008 – dem 200. Geburtstag Wicherns – schmückt ein Wichern-Adventskranz traditionell die Lobby des Deutschen Bundestages.

Weitere Informationen:

In einem Pixi-Buch erklärt die Diakonie die Entstehung des Adventskranzes. Das Pixi-Buch ist im Carlsen Verlag erschienen und über den Online-Shop der Diakonie erhältlich.

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