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Frühförderung für Kinder: Frühförderstellen und Sozialpädiatrische Zentren

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Was bedeutet interdisziplinäre Frühförderung?

Mit der interdisziplinären Frühförderung werden Entwicklungsstörungen oder Beeinträchtigungen von Kindern in ihrer körperlichen, geistigen, seelischen oder sozialen Entwicklung frühzeitig erkannt und behandelt. Ziel ist es, Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen zu verhindern oder zu mildern und damit Einschränkungen der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verhindern. Die Diakonie setzt sich dafür ein, dass diese Leistungen allen betroffenen Kindern und ihren Familien zur Verfügung stehen.

Wann braucht ein Kind Frühförderung?

Die Diagnosen und Herausforderungen haben sich in den letzten 30 Jahren deutlich verändert. Heute geht es häufig um allgemeine Entwicklungsstörungen und Auffälligkeiten in emotionalen und psychosozialen Bereichen wie zum Beispiel:

Wie geht Frühförderung?

Ausgangspunkt ist in der Regel eine offene Erstberatung in einer Frühförderstelle, auf die ein Rechtsanspruch besteht. Die Frühförderung erfolgt fachübergreifend (interdisziplinär). Kinder können sowohl Leistungen zur medizinischen Rehabilitation (medizinisch-therapeutische Leistungen) als auch heilpädagogische Leistungen erhalten, die aufeinander abgestimmt werden. Nach dem Erstgespräch erfolgt eine interdisziplinäre Diagnostik, in der verschiedene Fachkräfte eng zusammenarbeiten.

Die Ergebnisse der Diagnostik münden in einen Förder- und Behandlungsplan, der mit den Eltern abgestimmt und den Leistungsträgern vorgelegt wird. Die Leistungen werden in der Regel in der Frühförderstelle erbracht, können aber auch im Haushalt der Familie stattfinden. In einigen Regionen erfolgt sie auch in der Kindertagesstätte. Die Frühförderung wird individuell auf das Kind und seine Familie abgestimmt. Eltern machen sich oftmals Sorgen über die Entwicklung ihres Kindes. Information und Beratung der Eltern sind deshalb wichtige Bausteine der interdisziplinären Frühförderung.

Was sind Frühförderstellen?

Frühförderstellen sind wohnortnahe Einrichtungen, die fachübergreifend ausgerichtet sind. In der interdisziplinären Frühförderstelle werden psychologische, heilpädagogische und therapeutische Leistungen für Kinder bis zur Einschulung angeboten. Wer sein Kind in einer Frühförderstelle behandeln lassen möchte, kann sich direkt an eine Frühförderstelle wenden, die auf der Grundlage von Diagnostik und Förder- und Behandlungsplan zusammen mit den Eltern die Leistung bei den Rehabilitationsträgern (Krankenkassen und Trägern der Eingliederungshilfe) beantragt.

Was sind Sozialpädiatrische Zentren (SPZ)?

Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) behandeln Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, die wegen Art, Schwere oder Dauer ihrer Krankheit oder drohenden Behinderung nicht von geeigneten Ärzten oder Frühförderstellen behandelt werden können. SPZ sind ärztlich geleitet und arbeiten auch interdisziplinär. Für die Behandlung ist eine ärztliche Überweisung erforderlich. Eltern wenden sich dazu am besten an ihren Kinderarzt oder ihre Kinderärztin. Die SPZ sind häufig überregional ausgerichtet und ergänzen das wohnortnahe Angebot der Frühförderstellen.

Hintergrund und Zahlen

Bundesweit gibt es etwa 800 Frühförderstellen und über 160 Sozialpädiatrische Zentren. Jährlich erhalten etwa 130.000 Kinder Leistungen der Frühförderung. Die Diakonie ist Träger von etwa 90 Frühförderstellen und 24 Sozialpädiatrischen Zentren.

Bewertung der Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist dafür, dass die interdisziplinäre Frühförderung in allen Regionen umgesetzt wird, was bisher nicht der Fall ist. Aufgrund des hohen Bedarfs kommt es häufig zu Wartezeiten, die dazu führen, dass die Frühförderung teilweise erst spät erkannt und in Anspruch genommen werden kann. Die Diakonie fordert daher, dass auch bereits eingeschulte Kinder Frühförderung erhalten können. Gerade die Phase des Übergangs in die Schule müsste aus fachlicher Sicht durch Frühförderung begleitet werden.

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