Verschwörungsdenken und Antisemitismus – erkennen, verstehen, aktiv werden
Die Diakonie Deutschland setzt sich im Rahmen des Projekts „Verschwörungsdenken und Antisemitismus – erkennen, verstehen, aktiv werden“ mit Antisemitismus auseinander. Der Blick wird dabei insbesondere auf antisemitische Verschwörungserzählungen gerichtet
28.04.2023
Viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende aus allen Feldern der Sozialen Arbeit sind, insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie, mit Verschwörungserzählungen und damit verbunden mit demokratiegefährdenden Einstellungen konfrontiert. „Abstrus“, „krude“, „bizarr“ – so werden sie oft genannt. Spätestens aber wenn „die Juden“ mal wieder schuld an allem sein sollen, wird klar: Verschwörungserzählungen sind vor allem eins – brandgefährlich!
Nach wie vor besteht unter Mitarbeitenden der Sozialen Arbeit großer Bedarf an Beratungs- und Unterstützungsangeboten, um kontextabhängig und angemessen auf Falschinformationen und Verschwörungserzählungen zu reagieren.
Das Projekt „Verschwörungsdenken und Antisemitismus – erkennen, verstehen, aktiv werden“ will hier ein Beratungs- und Bildungsangebot machen und Fragen beantworten: Wie hängen Verschwörungserzählungen und Antisemitismus zusammen? Welche besondere Rolle spielen Christentum und Protestantismus für judenfeindliches Denken? Wie und wo sehen sich Mitarbeitende der Sozialen Arbeit mit Antisemitismus und Verschwörungserzählungen konfrontiert? Und wie gehen wir mit all dem um? Orientierung zum Umgang mit Antisemitismus gibt dabei der Dreischritt im Projekttitel: erkennen – verstehen – aktiv werden.
Zum Projektauftakt waren Expert:innen aus Kirche, Freier Wohlfahrtspflege und antisemitismuskritischer Bildungsarbeit in einem digitalen Fachgespräch im Austausch miteinander und mit Interessierten aus unterschiedlichen Bereichen der diakonischen Arbeit.
Im weiteren Projektverlauf werden unter anderem ein mehrmoduliges Fortbildungsangebot und eine Handreichung entwickelt. Ein Fachtag wird den Abschluss bilden.
Das Projekt hat im März 2023 begonnen und hat eine Laufzeit bis Ende 2024. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.