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Suchtberatung sichern – Politik muss handeln!

Nicola Alcaide

Suchtberatungsstellen sind eine unverzichtbare Stütze für suchtgefährdete und abhängigkeitskranke Menschen sowie ihre Angehörigen. Sie bieten Beratung, Begleitung und Unterstützung – in akuten Krisen ebenso wie in langfristig herausfordernden Lebenssituationen. Die diakonischen Mitgliedsorganisationen leisten mit ihren vielfältigen Angeboten einen entscheidenden Beitrag zur Suchthilfe in Deutschland.

Trotz ihrer hohen gesellschaftlichen Bedeutung sind Suchtberatungsstellen chronisch unterfinanziert. Seit Jahrzehnten bleibt die Finanzierung dieser wichtigen Einrichtungen prekär, und die Situation verschärft sich zunehmend. Die Möglichkeiten des Suchthilfesystems hängen dabei maßgeblich von sucht- und sozialpolitischen Entscheidungen auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene ab.

Forderung nach verlässlicher Absicherung der Suchthilfe 

Dass die kommunale Suchtberatung bislang nur als freiwillige Leistung gilt, bedeutet: Ihre Existenz ist abhängig von der jeweiligen Haushaltslage der Kommunen – ohne gesetzliche Sicherstellung. Ein unhaltbarer Zustand, der dringend einer politischen Lösung bedarf.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) weist seit Jahren auf diese Problematik hin – unter anderem mit Fachveranstaltungen, dem jährlichen „Aktionstag Suchtberatung“ im November sowie durch Positionspapiere und Finanzierungsvorschläge. Das aktuelle Positionspapier „Suchtpolitische Forderungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen an eine Regierungskoalition der Bundesrepublik Deutschland 2025–2029“ fordert eine verlässliche Absicherung der Suchthilfe.

EIne Minute vor Zwölf

Als Mitgliedsverband der DHS unterstützt die Diakonie Deutschland diese Forderung ausdrücklich. Wir appellieren an die Bundesgesetzgeber, gesetzliche Grundlagen für eine gesicherte Finanzierung der Suchtberatung und niedrigschwelliger Hilfsangeboten zu schaffen. Länder und Kommunen müssen ausreichend finanziell unterstützt werden, um diese essenziellen Angebote aufrechtzuerhalten.

Ein möglicher Lösungsansatz: Die Einrichtung eines „Sucht- und Präventionsfonds“, gespeist aus zweckgebundenen Abgaben auf legale Suchtmittel. So könnten dringend benötigte Mittel zur Finanzierung der Suchtberatungsstellen sichergestellt werden.

Es ist eine Minute vor zwölf. Die Politik muss handeln – jetzt! Die Suchtberatungsstellen in Deutschland dürfen nicht weiter im finanziellen Abseits stehen. Ihre Arbeit ist unverzichtbar für die Gesellschaft und für die Menschen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind.

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