Sorgestrukturen, Pflegebudget, Präventionspflege – die neue AOK-Position in der Pflegepolitik

Die AOK möchte künftig nicht mehr zwischen ambulanten und stationären Pflegeleistungen unterscheiden. Stattdessen soll ein einheitliches Pflegebudget, basierend auf dem Pflegegrad, bereitgestellt werden. Dieses Budget soll sowohl Geld- als auch Sachleistungen umfassen und Pflege in verschiedenen Wohnformen ermöglichen, vor allem Zuhause durch Angehörige und verstärkt durch andere informelle Pflegende. Diese Neuausrichtung soll die häusliche Pflege entlasten und flexibler gestalten.

Die Pflege vor Ort soll künftig gemeinsam mit den Kommunen gestaltet werden. Hier fällt das Zauberwort „Caring Communities“. Lokale Sorgestrukturen sollen entwickelt werden, in denen Nachbarschaftshilfe, freiwilliges Engagement und professionelle Dienste zusammenfließen. Die AOK stellt sich eine „gemeinsame Bedarfs- und Sorge-Strukturplanung“ mit den Kommunen vor, die sie allerdings nicht mit den anderen Pflegekassen, sondern ausschließlich für ihre eigenen Mitglieder aushandeln will.

Für bestimmte Leistungen kann sich die AOK eine vollständige Finanzierung durch die Pflegekasse vorstellen. Unter dem Konzept „Präventionspflege (Pflege plus)“ sollen kombinierte pflegerisch-therapeutische Leistungen besser gefördert werden.

Fazit:

Der kleine Schritt in Richtung Vollversicherung von Pflegeleistungen ist aus der Sicht der Diakonie zu begrüßen. Ob das „einheitliche Pflegebudget“ in unterschiedlichen Pflegearrangements hilfreich ist, bleibt abzuwarten. Eine produktive Zusammenarbeit zwischen Pflegeversicherung und Kommune ist entscheidend, jedoch sollten die Pflegekassen gemeinsam handeln.

Hier finden sie das Positionspapier des AOK-Bundesverbandes (externer Link) Positionspapier zur Weiterentwicklung der Pflege | AOK Presse

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