Kirche findet Stadt
Die Entwicklung lebenswerter Quartiere, Städte und Dörfer liegt in gemeinsamer Verantwortung: Kommunen, Bildungs- und Gesundheitssektor, Zivilgesellschaft, privatwirtschaftliche Unternehmen, Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbände - alle müssen ihre Ressourcen und Kompetenzen einbringen, Strategien abstimmen und die Bürgerinnen und Bürger an diesen Prozessen beteiligen.
Inhalte und Ziele
Das ökumenische Projekt "Kirche findet Stadt" brachte Pionierstandorte in städtischen Ballungsgebieten, Kleinstädten und im ländlichen Raum zusammen, ermöglichte fachliche Beratung und vielfältige Vernetzungsangebote auf Bundes-, Landes und kommunaler Ebene. Finanziell unterstützt wurden die zwei Projektphasen aus Bundesmitteln der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. Auf Bundesebene ist dadurch ein bereichernder Dialog auch zu ministeriellen Partnern, zwischen Politik und Wohlfahrtsverbänden entstanden.
Die Handlungsempfehlungen aus den Projektverläufen fanden Eingang in die Strategieentwicklung der kirchlichen Wohlfahrtsverbände, in Kirchengemeinden sowie in die fachliche und politische Debatte. Pionierstandorte unterschiedlicher Handlungsfelder verdeutlichen die Potenziale von Kirchengemeinden und lokalen ambulanten wie stationären Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände für die Stabilisierung und Verbesserung der Lebensqualität der Bewohnerschaft vor Ort. Die Aufnahme und Teilhabe geflüchteter Menschen hat im Projektverlauf die Notwendigkeit und Wirksamkeit lokaler Allianzen eindrücklich belegt.
"Kirche findet Stadt" ist heute für alle Expert*innen der Sozialraumorientierung, der Gemeinwesenarbeit, der Sozialraumpastoral und der integrierten Stadtentwicklung ein Begriff geworden. Mit dieser Marke "Kirche findet Stadt" arbeiten wir weiter.
Als gefördertes Projekt ist "Kirche findet Stadt" abgeschlossen. Über diese Seite und verlinkt mit der Homepage von Caritas finden Interessierte Hinweise und Informationen zu diesem Themenkomplex.
Herausforderungen und Schnittstellen
In den Handlungsempfehlungen werden Herausforderungen und quartiersrelevante Schnittstellen aus kirchlich-verbandlicher Perspektive dargestellt. Hier finden Sie die ausführliche Dokumentation Kirche als zivilgesellschaftlicher Akteur in Netzwerken der Stadtentwicklung.
Kirchen(gemeinde) als Teil der Bürgergemeinde
1. Kirche als Teil des lokalen Gemeinwesens verstehen
2. Vielfalt kirchlicher "Kraftfelder" erkennen und kirchlich-verbandliche Zusammenarbeit stärken
3. Kirche im Gemeinwesen als zivilgesellschaftliche Basisstruktur wahrnehmen
4. Subsidiarität leben und Strukturen für zivilgesellschaftliches Handeln sichern
Strategische Verantwortungsgemeinschaften für das Gemeinwesen
5. Das Gemeinwesen partnerschaftlich mit anderen gestalten
6. Kooperationen mit (lokalen) Partnern suchen und zur Koproduktion von Gemeinwohl ausbauen
7. Lokale Netzwerke zu verbindlichen Entwicklungspartnerschaften weiterentwickeln und nachhaltige Strukturen schaffen
Mitgestaltung und Nachhaltigkeit lokaler Entwicklungsprozesse
8. Integrierte Handlungskonzepte und lokale Aktionspläne in sektor- und themenübergreifender Partnerschaft erarbeiten und umsetzen
9. Lokales "Schnittstellenmanagement" als intermediäre Instanz vor Ort installieren
10. Sozialraumbezogene Budgets bzw. Verfügungsfonds aufbauen
Praxis vor Ort – Pionierstandorte
Im Frühsommer 2015 wurden bundesweit Standorte identifiziert, an denen kirchliche Initiativen und Träger, Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbände ihre Potenziale in innovativer Weise in die Stadtentwicklungspolitik einbringen. Damit rückt die Zukunftsfähigkeit ganzer Quartiere oder Dörfer in den Fokus kirchlich-verbandlichen Handelns.
Mit einer vielfältigen Auswahl von 18 beispielhaften kirchlich-verbandlichen Pionierstandorten guter Praxis im Quartier, die vertieft begleitet und beraten werden, sollen Wissensaustausch und Vernetzung sowie eine größere öffentliche Debatte erreicht werden.
Die Pionierstandorte identifizieren Schnittstellen zwischen sozial- und stadtentwicklungsrelevanten Ansätzen und bringen innovative Handlungsansätze und Erfahrungen bei der Umsetzung in thematische Transferwerkstätten ein.
Die vier Themenfelder
Die Pionierstandorte identifizieren Schnittstellen zwischen sozial- und stadtentwicklungsrelevanten Ansätzen und bringen innovative Handlungsansätze und Erfahrungen bei der Umsetzung in thematische Transferwerkstätten ein. Die vier Felder sind:
Ansprechpartner*innen
Für vertiefende fachliche Fragen stehen außerdem die Caritas mit ihren Ansprechpartner*innen und die ehemalige Transferstelle Location3 gerne zur Verfügung:
Veröffentlichungen
- Starker Partner im Quartier – Kirche als Faktor der modernen Stadtentwicklung PDF (166 kB)
- Zusammenleben im Quartier – Entwicklungspartnerschaften für lebenswerte Quartiere. Leitfaden PDF (3,56 MB)
- Petra Potz, Rainer Hub: Kirche findet Stadt – ohne bürgerschaftliches Engagement keine Quartiersentwicklung (S. 29-37) PDF (3,01 MB)
- Die Zukunft liegt im Quartier PDF (696 kB)
- Folder "Kirche findet Stadt" PDF (0,98 MB)
- Gemeinwesenarbeit in der sozialen Stadt (Endbericht) PDF (1,68 MB)
Ev. Johanneswerk Bielefeld - "Qualifiziert fürs Quartier"
Mit der Teilnahme an der Qualifizierung "Qualifiziert fürs Quartier" zum/zur Dienstleistungs- und Netzwerk-manager/in werden bereits während der Qualifizierung neue sozialraumorientierte Solidaritäten entfaltet, um für die anstehenden und zukünftigen soziale Probleme auf lokaler Ebene gemeinsame Lösungswege zu finden. Qualifiziert fürs Quartier führt zu neuen Kompetenzen für die Versorgungssicherheit im Wohnquartier. Denn Quartiersentwicklung geschieht nicht von allein, es braucht begeisterte Menschen, die die lokalen Prozesse und Entwicklungen fachlich und methodisch begleiten, aktivieren, initiieren oder moderieren können, die Netzwerke aufbauen und neue, passgenaue Dienstleistungen mit den Bürgern und Bürgerinnen vor Ort entwickeln. Alle Teilnehmer:innen führen dazu ein Praxisprojekt durch, begleitet und gecoacht von Fachexperten, einer Kursleitung und von kollegialer Beratung getragen.
Die 300 Stunden umfassende Qualifizierung „Dienstleistungs- und Netzwerkmanagement“ startet erneut am 12. September 2022. Ausführliche Informationen bietet unsere Internetseite. Die Online-Informationsveranstaltung findet am 23. Juni 2022 statt. Sie können sich über die Homepage der Fortbildung des Ev. Johanneswerks dazu anmelden.
Diakonie Intern
Kontakt
Rainer Hub
Freiwilliges soziales Engagement Freiwilligendienste
rainer.hub@diakonie.de 030 652111683Ingo Grastorf
Leitung Zentrum Engagement und Zivilgesellschaft
ingo.grastorf@diakonie.de 030 652111328