Diakonie-Zitat: Kein Inflationsausgleich mit der Gießkanne
Zu den heute von Bundesfinanzminister Christian Lindner vorgestellten Plänen zum Inflationsausgleich erklärt Diakonie-Vorständin Sozialpolitik Maria Loheide:
"Mit der geplanten Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags will die Bundesregierung mit der Gießkanne eine allgemeine Entlastung verwirklichen. Was fehlt, ist die gezielte Entlastung von Haushalten mit geringen Einkommen. Wer bereits jetzt jeden Euro in den täglichen Bedarf stecken muss, den bringt die Inflation in existenzielle Not. Dieser Vorschlag sowie die bisher umgesetzten Entlastungspakete wirken bei den Ärmsten am schlechtesten: Wer keine Einkommenssteuer zahlt - wie in Armut lebende Haushalte, prekär Beschäftigte, viele Alleinerziehende oder Menschen im Sozialleistungsbezug - profitiert kaum von steuerlichen Instrumenten. Diese Menschen brauchen gezielte Zuschüsse, um das Inflationsloch zu schließen. Darum müssen die Sozialleistungssysteme auf den Inflationsprüfstand und die Entlastung sozial zielgenau sein. Die Diakonie schlägt als Notfallinstrument einen Sofortzuschlag von 100 Euro im Monat für ein halbes Jahr vor für Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen vor."