Hessenpass mobil
epd/Detlef Hesse
Zum Start des "Hessenpass mobil:

Diakonie Deutschland und EBET e.V. fordern bundesweit einheitliches Sozialticket

29.06.2023

Ab Ende Juni können Menschen mit geringem oder ohne Einkommen für 31 Euro den "Hessenpass mobil" erwerben und damit deutschlandweit den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Damit gehört Hessen zu den wenigen Bundesländern, die einkommensarmen Menschen ein vergünstigtes Deutschlandticket anbieten. Nach Ansicht der Diakonie Deutschland und des Evangelischen Bundesfachverbandes Existenzsicherung und Teilhabe e.V. (EBET) darf es nicht vom Wohnort abhängen, ob Menschen ein günstiges Nahverkehrsticket kaufen können. Sie appellieren an die Bundesregierung, ein günstiges Sozialticket für alle einkommensarmen Menschen in Deutschland einzuführen. Zudem müssen bestehende Barrieren beim Erwerb des Deutschlandtickets abgebaut werden.

Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland: "Das Deutschlandticket ist ein wichtiges Instrument für die Mobilitätswende in Deutschland. Allerdings sind 49 Euro im Monat für viele Menschen einfach zu teuer. Deshalb brauchen wir dringend ein bundesweit einheitliches Sozialticket für einkommensarme Menschen. Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für die soziale Teilhabe und darf nicht davon abhängen, ob man im richtigen Bundesland lebt."

Dr. Jens Rannenberg, Vorsitzender des EBET: "Viele Menschen sind bislang nicht in der Lage das Deutschlandticket zu kaufen, weil die Barrieren dafür schlicht zu hoch sind. Viele Verkehrsbetriebe verlangen eine positive Schufa-Auskunft, die verschuldete Menschen nicht bekommen. Und wohnungslose Menschen haben häufig kein Konto oder verfügen nicht über die benötigten digitalen Endgeräte.

Anspruchsberechtigte Menschen sollten ein vergünstigtes Sozialticket einfach am Automaten oder Schalter kaufen können. Was beim 9-Euro-Ticket möglich war, muss auch zukünftig wieder möglich sein."

Hintergrund

Bisher gibt es nur in wenigen Bundesländern Rabatte auf das Deutschlandticket. Neben Hessen hat Berlin noch bis Jahresende ein Sozialticket für 9 Euro, das jedoch nur in Berlin nutzbar ist. In Hamburg können Personen, die existenzsichernde Leistungen erhalten, für 19 Euro pro Monat ein Deutschlandticket kaufen. Der normale Preis für das Deutschlandticket beträgt aktuell 49 Euro und liegt somit bereits jetzt über den im Bürgergeld vorgesehenen 45,02 Euro für Mobilität.

Verena Götze
©Hermann Bredehorst

Verena Götze

stellvertretende Pressesprecherin

verena.goetze@diakonie.de 030 652111780

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