Illustration Hilfe für Kinder
Diakonie/Francesco Ciccolella

Etat Bundesfamilienministerium: Kürzungspolitik von heute ist Kostentreiber von morgen

05.09.2023

Anlässlich der heutigen Haushaltsberatungen zum Etatentwurf des Bundesfamilienministeriums für 2024 appelliert Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, nicht bei jungen Menschen zu sparen. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen die Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst um 35 Prozent gekürzt werden. Damit wäre jede vierte Einsatzstelle gefährdet.

Maria Loheide: "Rund 100.000 junge Menschen absolvieren jedes Jahr einen Freiwilligendienst. Für viele ist dies der Einstieg in einen sozialen Beruf. Wer hier spart, nimmt der Jugend nicht nur eine wichtige Orientierungsperspektive, sondern gefährdet auch die Zukunft unserer sozialen Infrastruktur. Die Bundesregierung konterkariert mit einer solchen kurzsichtigen Fiskalpolitik ihre eigenen Pläne, soziale und pflegerischere Berufe attraktiver zu machen und dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die drohenden Kürzungen im Bereich der Freiwilligendienste stellen die Träger und Einsatzstellen der Diakonie und der anderen Anbieter im Sozialbereich vor unlösbare Herausforderungen, wenn jede vierte Einsatzstelle wegfällt. 

Die Kürzungspolitik von heute ist der Kostentreiber von morgen, weil sie die Schäden und Folgekosten nicht in den Blick nimmt. Das gilt auch für die psychosoziale Beratung von Geflüchteten, die Jugendmigrationsdienste, die Familienerholung und die Müttergenesung, deren Mittel ebenfalls drastisch gekürzt werden sollen. Wer heute kürzt, zahlt morgen drauf. Das gilt auch für den mühsamen Kompromiss zur Kindergrundsicherung. Hier ist nur ein erster Schritt getan, um Kinder aus der Armut zu holen. Das kann aber nicht alles gewesen sein. Denn mit 2,4 Milliarden Euro lässt sich keine armutsfeste Kindergrundsicherung schaffen."

Verena Götze
©Hermann Bredehorst

Verena Götze

stellvertretende Pressesprecherin

verena.goetze@diakonie.de 030 652111780

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