Medizinische Rehabilitation selbsthilfefreundlich gestalten
In Deutschland gibt es schätzungsweise 70.000 bis 100.000 Selbsthilfegruppen, die ein breites Themenspektrum abdecken. Ein wesentlicher Teil dieser Gruppen ist die gesundheitliche Selbsthilfe. Insbesondere die Zusammenarbeit von medizinischen Rehabilitationseinrichtungen mit Selbsthilfegruppen ermöglicht Menschen auch mit gesundheitlichen Einschränkungen eine selbsthilfefreundliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Zwischen Selbsthilfe und Diakonie haben sich vielfältige Kooperationsstrukturen entwickelt. Die Selbsthilfe ist ein wesentlicher Bestandteil der Suchthilfe der Diakonie und agiert auch in anderen Arbeitsfeldern als Partnerin der diakonischen Werke und Einrichtungen. Politisch sind Selbsthilfeverbände für die Diakonie wichtige Partner, weil sie die Perspektive der selbstbestimmten Teilhabe teilen. Indem die Selbsthilfe die Perspektive der Betroffenen vertritt und ihre Kompetenzen (wie Wissen und Erfahrungen im Umgang mit schweren und seltenen Erkrankungen) einbringt, ist sie ein wesentlicher Faktor für die Weiterentwicklung professioneller Hilfen und des Gesundheitswesens.
Info-Papier: Selbsthilfe und medizinische Rehabilitation
Die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe ist für den gesamten Rehabilitationsprozess von entscheidender Bedeutung. Das Wissen und die Erfahrungen der Selbsthilfegruppen tragen dazu bei, die Rehabilitationspraxis auf Selbstbestimmung und Teilhabe auszurichten und damit den Erfolg der Rehabilitation langfristig zu sichern.