Ausbau von Integrationsangeboten braucht eine verlässliche Finanzierung
Angesichts der Ergebnisse der heutigen Integrationsministerkonferenz hebt die Diakonie Deutschland die Bedeutung der Integration und Migrationsberatung hervor und fordert eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung für diese Angebote.
Maria Loheide: "Die Ressortchefinnen und -chefs für Integration haben den wichtigen Beitrag der Migrationsberatung in den Kommunen richtigerweise betont. Jetzt muss es darum gehen, die Rahmenbedingungen für die Träger vor Ort zu schaffen. Dazu gehören eine gesicherte Finanzierung im Bundeshaushalt und praktikable Förderkonditionen, damit Angebote wie Migrationsberatung und Sprachförderung flächendeckend realisiert werden können. Die Migrationsberatung ist ein wichtiger Hebel, um das Arbeitskräftepotential von Geflüchteten und Eingewanderten in den Kommunen besser und schneller zu nutzen. Denn die Menschen wollen arbeiten. Vor dem Hintergrund der alarmierenden Befunde zur demografischen Entwicklung ist es unverantwortlich, dieses Potenzial - beispielsweise für das Pflege- und Gesundheitssystem - nicht zu nutzen. Damit der Finanzminister den Weckruf für eine bessere Förderung der Migrationsberatung hört, sollte der Bundestag diese Beratung als Grundangebot verbindlich im Aufenthaltsrecht verankern. Migrationsberatung ist eine langfristige Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft."
Hintergrund
Bund und Länder schieben sich gegenseitig die Aufgabe der Integrationsförderung zu. Das führt zu Einschränkungen des Beratungsangebotes. Gefordert sind sowohl die Kommunen und ihre Landesregierungen als auch der Bund. Letzterer ist für das Aufenthaltsrecht zuständig und hat eine steuernde Funktion inne. Er muss die Kommunen mit einem grundlegenden Beratungsangebot unterstützen.