Prävention und Gesundheitsförderung

Gesundheitliche Prävention umfasst alle Maßnahmen, die das Risiko von Krankheiten verringern oder deren Folgen abmildern. Dazu gehören:

• Medizinische Prävention: Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen
• Lebenslagenorientierte Prävention: Verbesserung der Lebensbedingungen in Schule, Beruf oder Stadtviertel

Durch eine Kombination aus strukturellen und individuellen Maßnahmen kann die Gesundheit nachhaltig gefördert werden. Wenn von Gesundheitsförderung gesprochen wird, geht es um die Stärkung von Gesundheitsressourcen. Dazu gehören soziale Netzwerke, Partizipation, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, Bildung und Einkommen. 
Die lebenslagenbezogene Prävention verringert Belastungen und stärkt Ressourcen, sie ist immer auch Gesundheitsförderung.  

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsteht Gesundheit dort, wo Menschen spielen, lernen, arbeiten und lieben. Soziale Faktoren wie Bildung, Einkommen und gesellschaftliche Teilhabe haben direkten Einfluss auf das gesundheitliche Wohlbefinden.

Gesundheitliche Ungleichheit beschreibt die unterschiedlichen Erkrankungsrisiken und Lebenserwartungen je nach sozialer Lage. Faktoren wie Einkommen, Bildung und Beruf beeinflussen, wie gesund Menschen alt werden.

In Deutschland gibt es erhebliche Unterschiede:

• Männer mit niedrigem Einkommen leben im Durchschnitt acht Jahre kürzer als wohlhabendere Männer.
• Frauen mit geringem Einkommen leben vier Jahre weniger als wohlhabendere Frauen.

Die Ursachen sind komplex und beinhalten unterschiedliche Belastungen und Bewältigungsmöglichkeiten, ungleiche Gesundheitsversorgung und unterschiedliche Gesundheitsverhaltensweisen.
Weitere Informationen: Kooperationsverbund Gesundheitliche Ungleichheit

Teilhabe bedeutet, dass Menschen aktiv über ihre Lebensbedingungen mitentscheiden. Wer in die Gestaltung gesundheitsförderlicher Maßnahmen eingebunden wird, erlebt Anerkennung, Selbstwirksamkeit und demokratische Teilhabe. Das steigert die Akzeptanz und Wirksamkeit von Präventionsangeboten.

Sozialräume wie Stadtteile oder Gemeinden haben großen Einfluss auf die Gesundheit. Wichtige Maßnahmen umfassen:

• Verkehrsplanung
• Luftreinhaltung
• Begrünung
• Bewegungsförderung
• Gesundheitsbildung

Ja, wenn sie ausschließlich auf individuelles Verhalten abzielt, ohne soziale Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Gesundheitsförderung muss partizipativ und auf Augenhöhe erfolgen, um wirksam zu sein.

Einen Überblick über lebenslagenbezogenen Angebote und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bietet die Praxisdatenbank des Kooperationsverbunds Gesundheitliche Chancengleichheit.