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Wohnungs- und Obdachlosigkeit

Hier finden Sie alles rund um das Thema Obdach- und Wohnungslosigkeit: Hilfen für Betroffene, Unterstützungsmöglichkeiten und Wege, aktiv zu werden sowie Zahlen, Fakten und wofür sich die Diakonie politisch einsetzt.

13.03.2025

Beratung – Hier finden Sie Hilfe bei Wohnungslosigkeit

Wenn Sie von Wohnungslosigkeit bedroht sind oder bereits wohnungslos sind, finden Sie bei uns gezielte Unterstützung, um Ihre Situation zu verbessern. Diakonische Einrichtungen bieten vor Ort vielfältige Hilfsangebote wie persönliche Betreuung, Beratung und Unterstützung bei der Wohnungssuche. Auch die Unterstützung beim Einstieg in Arbeit oder Ausbildung gehört zu unseren Angeboten. Diese Hilfen stehen grundsätzlich allen Menschen offen, die sich in einer sozialen Notlage befinden und diese nicht aus eigener Kraft bewältigen können.

Für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen hält die Diakonie bundesweit rund 800 Angebote bereit. Dazu gehören unter anderem Notunterkünfte, aufsuchende Hilfen, wie Straßensozialarbeit sowie ambulante und stationäre Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe. In Tagesaufenthalten haben Sie die Möglichkeit, zu duschen, Wäsche zu waschen und günstige Mahlzeiten zu erhalten. Fachberatungsstellen unterstützen unter anderem bei der Beantragung von Sozialleistungen, beim Kontakt mit Behörden, beim Schutz vor Wohnungsverlust, beim Finden einer neuen Wohnung und bei der Vermittlung an spezielle Fachdienste wie z.B. Sucht- und Schuldnerberatung oder an weitere Angebote der Wohnungsnotfallhilfe.

Wo finde ich eine Einrichtung der Wohnungsnotfallhilfe in meiner Nähe?

Hier finden Sie bundesweite Angebote der Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie. Wählen Sie hierzu bei der Einrichtungssuche im Feld „Was suchen Sie?“ Hilfe in besonderen sozialen Situationen aus und anschließend im Feld „Wählen Sie einen Bereich“ Angebote für Wohnungslose.

Neben den genannten Angeboten bietet die Diakonie Hilfen im Winter an, um wohnungslose Menschen vor Kälte und einem möglichen Erfrieren zu schützen. Die Angebote umfassen unter anderem Kältebusse, die obdachlose Menschen z.B. in Berlin und Hamburg mit heißen Getränken, Decken und Schlafsäcken versorgen, spezielle Notübernachtungsmöglichkeiten während der kalten Wintermonate, oder auch Tageseinrichtungen, die über das ganze Jahr zur Verfügung stehen.

Obdachlos im Winter - Angebote der Kältehilfe

Über die ganzjährigen Angebote der Wohnungslosenhilfe hinaus bietet die Diakonie mit der Kältehilfe spezielle Angebote als Schutz vor dem Erfrieren im Winter für obdachlose Menschen. In den großen Städten sind Busse unterwegs, wie der Kältebus in Berlin oder der Mitternachtsbus in Hamburg. Sie versorgen obdachlose Menschen mit heißen Getränken, Decken und Schlafsäcken. 

Zu den Hilfen im Winter
Ein Sozialarbeiter reicht einem Obdachlosen Suppe
© Kathrin Harms

Helfen – So können Sie obdachlose Menschen unterstützen

Grundsätzlich gilt: Seien Sie aufmerksam und sehen Sie hin, wenn Sie auf einen Menschen treffen, der ungewollt und ungeschützt im Freien schläft, der hilflos ist oder sich in einer Notsituation befindet. Und zwar zu jeder Jahreszeit! Obdachlose Menschen haben es im Sommer keineswegs leichter als im Winter, auch wenn viele das glauben. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, wohnungslosen Menschen zu helfen.

Zahlen & Fakten - Wissenswertes zu Wohnungs- und Obdachlosigkeit

  • © Diakonie/Francesco Ciccolella

    "Wenn Wohnen weiterhin als Ware und nicht als Grundbedürfnis begriffen wird, wird sich an der Situation der Wohnungslosigkeit in Deutschland kaum etwas ändern – und wenn, dann eher zum Schlechteren für weite Teile der Gesellschaft."

    Lars Schäfer Referent für Wohnungsnotfall- und Straffälligenhilfe

Was ist der Unterschied zwischen Wohnungs- und Obdachlosigkeit?

Wohnungs- und Obdachlosigkeit werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft verwechselt oder gleichgesetzt. Wohnungslosigkeit ist der übergreifende Begriff, Obdachlosigkeit bezeichnet lediglich einen Teil der Wohnungslosigkeit. 

Als wohnungslos werden alle Menschen bezeichnet, die über keinen mietvertraglich abgesicherten oder eigenen Wohnraum verfügen, obdachlos sind, vorübergehend bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sind, in Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege oder in kommunalen Einrichtungen leben.

Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die im öffentlichen Raum wie beispielsweise in Parks, Gärten, U-Bahnhöfen, Kellern oder Baustellen übernachten oder über die jeweiligen Ländergesetze der Sicherheit und Ordnung vorübergehend untergebracht sind.

Gemeinsam haben diese Lebenssituationen, zu denen auch das Leben in Wohnungen mit gravierenden baulichen Mängeln oder eingereichte Räumungsklagen zählen, die existierende Wohnungsnot. Deshalb wird fachlich häufig von Wohnungsnotfällen gesprochen. Die dadurch ausgedrückte Vielfalt der darunterfallenden Lebenslagen dient dazu, Ausgrenzung und Hilfeausschluss zu verhindern und schlägt sich in den differenzierten Angeboten der Wohnungsnotfallhilfe nieder.

Positionen - Diakonie zur Überwindung von Wohnungslosigkeit

  • © Diakonie/Kathrin Harms

    Wohnen ist ein Menschenrecht. Ein individueller und geschützter Wohnraum ist entscheidend für die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse und sollte deshalb jedem Menschen zur Verfügung stehen.

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Die Diakonie setzt sich daher für einen ausreichenden Bestand an bezahlbarem Wohnraum und eine soziale Wohnungspolitik ein. Eine ausreichende Versorgung mit angemessenem, bezahlbarem Wohnraum ist Grundvoraussetzung, um Wohnungslosigkeit zu beseitigen.

Darüber hinaus ist es notwendig, wohnungslosen Menschen Zugang zu diesem Wohnraum zu ermöglichen. Hierzu sind die Diskriminierung wohnungsloser Menschen auf dem Wohnungsmarkt sowie strukturelle Barrieren wie negative Schufa-Einträge abzubauen.

Zudem muss die Prävention vor Wohnungsverlust gestärkt werden. Hierfür braucht es einen verbesserten Mieterschutz und den Ausbau zentraler Fachstellen zur Vermeidung und Behebung von Wohnungslosigkeit. Wer seine Mietschulden begleicht, muss in seiner Wohnung bleiben dürfen.  

Die Diakonie sieht in dem Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit (NAP W) der Bundesregierung eine gute Grundlage, um das festgeschriebene Ziel zu erreichen, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis zum Jahr 2030 zu beseitigen. Hierzu bedarf es wirkungsvoller und nachhaltiger Maßnahmen, die dieses Ziel fokussieren. Insbesondere braucht es zusätzliche Fördergelder und notwendige Gesetzesänderungen. Es ist möglich, Wohnungslosigkeit gesellschaftlich zu überwinden.

Pressemitteilungen, Stellungnahmen & Forderungen

Blog & Kontakt – Mehr über Wohnungslosigkeit erfahren

  • Lars Schäfer
    © Hermann Bredehorst

    Zu Wohnungslosigkeit- und Obdachlosigkeit bloggt

    Lars Schäfer Referent für Wohnungsnotfall- und Straffälligenhilfe
    Zu seinen Blogs

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